Das kleine Tanzlexikon
Tanzbeschreibungen
Das kleine Tanzlexikon
In den 30er Jahren war Swing der Begriff für einen neuen und heißen Stil der Jazzmusik und wurde zum Katalysator für viele verschiedene Tanzarten. Tänze wie Lindy Hop, Shag und Balboa veränderten den Paartanz dauerhaft. Änderungen in der Musik führten zu neuen Variationen und Formen bis zum heutigen Tage.
Die folgenden Kurzbeschreibungen sollen dir helfen, die charakteristischen Merkmale der Haupttänze der 20er bis 50er Jahre zu verstehen, aber auch die der weniger bekannten und moderneren Formen.
Aerial („Luftschritt“)
Aerials (oder Air Steps) sind akrobatische Tanzfiguren, bei denen die Füße eines Tänzers den Boden verlassen. Ursprünglich wurden derartige Figuren als „Air Steps“ und nicht als Akrobatik bezeichnet, da sie im Tanzfluß eingebaut waren – also nur ein weiterer Schritt, aber in der Luft.
Akrobatik Rock’n’Roll
Akrobatik Rock’n’Roll ist eine sportliche Weiterentwicklung des Rock’n’Roll-Tanzes der 50er Jahre und wird hauptsächlich in Europa getanzt. Es hat sich zu einem reinen Turnier- und Showtanz entwickelt mit Wertlegung auf hohen und komplizierten akrobatischen Figuren – vergleichbar mit dem Cheerleadertanz in den USA. Heute wird er meist zu moderner Popmusik getanzt. Hohe Kicks und viele moderne Jazzelemente sind typische Merkmale dieses Tanzes. Als Socialtanz ist dieser Tanz nicht geeignet.
Balboa
Balboa ist bekannt für seine geschmeidige, enge Fußarbeit, bereichert mit vielen Shuffleschritten, und seine enge „Brust-an-Brust“-Tanzhaltung. Balboatänzern war es angeblich nicht erlaubt, sich aus der geschlossenen Tanzhaltung zu lösen. Sie waren elegant gekleidete Tänzer, die nicht gerne schwitzen wollten. Balboa ist ideal für schnelle Musik. Man sagt, dass ein guter Balboatänzer auf jede Geschwindigkeit tanzen konnte. Der Balboagrundschritt basiert auf 8 Zählzeiten. Wahrscheinlich hat er seinen Ursprung im Foxtrot oder/und im Charleston. Infolge Platzmangel auf der Tanzfläche entwickelte sich daraus der Balboa. Der Pavilion Ballroom und der Rendezvous Ballroom waren die heißesten Ballsäle auf Balboa Island in Südkalifornien, wo Balboa in den 30er Jahren entstanden ist.
Bal-Swing
Als die heiße Swingmusik ihren Höhepunkt erreichte, bereicherten einige ungebändigte, junge Tänzer den Balboa um Break-Aways, Drehungen und Faller. Diese Tanzform wurde früher als „Swing“ bezeichnet; heute sagt man dazu Bal-Swing. Der Ausdruck Bal-Swing wurde jedoch erst in den 70er Jahren geprägt. Bal-Swing ist also ein mit Swingelementen bereicherter Balboa. Dieses gesteigerte Energielevel wurde vor allem durch die „Ray Rand Swingers“ aus Südkalifornien und Tänzer wie Maxie Dorf and Lolly Wise populär gemacht.
Ballroom Jive
Ballroom Jive gehört zu den fünf internationalen lateinamerikanischen Tänzen. Es ist die Tanzschulvariante von Jitterbug und English Jive und wird zu alter und moderner Rock’n’Roll-Musik getanzt. Seine Wurzeln sind im Lindy Hop verankert. Auf Turnieren wird er in der Regel zu ca. 44 Takten/Minute getanzt, manchmal auch langsamer, aber selten schneller.
Big Apple (1935)
Der Big Apple war ein beliebter Gruppentanz, der vorwiegend im Kreis getanzt wurde und bei dem die Schritte und Figuren durch einen Caller angesagt wurden. Sein Ursprung lässt sich zurückführen auf einen Südstaatenclub namens „The Big Apple“. Der Big Apple ähnelte dem Square Dance, benutzte aber die populären Schritte der Zeit wie Charleston, Suzie Q, Shag, Truckin’, Spank Yo’ Horsey, Piggy Back, Organ Grinder’s Swing und Scratchin’ Fleas. Im Frühjahr 1937 war der Big Apple DER Modetanz im ganzen Land.
Für Aufführungen wurde i.d.R. eine Choreographie verwendet. Eine der von Frankie Manning choreograpierten Big Apple Routinen ist in dem Kurzfilm „Jitterin’ Jitterbugs“ zu sehen und erfreut sich großer Beliebtheit. In den letzten Jahren hat aber auch die freie Version mit einem Caller wieder eine große Anhängerschar gefunden.
Blues
Der Bluestanz ist Gefühl pur. Er ist sehr persönlich und intim, stilvoll und ausdrucksvoll. Er passt perfekt auf langsame Musik, besonders auf Jazz- und Bluesmusik. Der Blues ist fest verwurzelt in afrikanischen Bewegungsgrundlagen.
Boogie Woogie
Boogie Woogie ist der Name für eine Musikrichtung und verschiedene Tanzstile. In den USA ist Boogie Woogie die Bezeichnung für Vernacular Solo-Jazzschritte. In Europa versteht man unter Boogie Woogie einen 6-Count Tanzstil, der eine Weiterentwicklung von Jitterbug, Lindy Hop und Rock’n’Roll der 50er Jahre ist, die die GIs mit nach Deutschland brachten. Boogie Woogie ist bekannt für seine eindrucksvolle und vielseitige Fußarbeit. Neben unzähligen Hobbytänzern gibt es auch hochkarätige internationale Turniertänzer. Boogie Woogie wird hauptsächlich zu Musik der späten 40er und 50er Jahre getanzt (z.B. Boogie Woogie, Rhythm’n’Blues, Rock’n’Roll, Rockabilly, Jive). Er erlaubt viel Freiraum für persönliches Styling und Improvisation und ist reich an typischen Figuren und Schritten, die in viele andere Tanzstile übernommen wurden. Andererseits wurden in den letzten Jahren auch viele Figuren aus anderen Swingtänzen in den Boogie Woogie integriert.
Bugg
Bugg ist ein in Schweden weit verbreiteter und beliebter Tanzstil, der sowohl hobbymäßig als auch auf Turnieren getanzt wird. Bugg ist sehr einfach, da der Grundschritt nur aus vier Gehschritten besteht. Er wird auf verschiedene Tempi getanzt (30-45 Takte/Min.). Obwohl er bestimmten Grundregeln unterliegt, ist er ein improvisierter Tanz, bei dem der Herr führt und die Dame folgt. Akrobatik ist nicht erlaubt. Swedish Bugg gehört zur Familie der Swingtänze und ähnelt dem Modern Jive.
Burleske
Burleske ist eine erotischer Showtanz der Frauen, der heiße Tänze in aufwendigen Vintagekostümen zu coolen alten Songs mit einer großen Portion Keckheit vereint. Er beinhaltet Elemente aus Vintage Jazztänzen, Solo Blues, exotischen fernöstlichen, afrikanischen und lateinischen Tänzen, Chorus Line-Tänzen und Vegas Showgirltänzen mit der Theatralik des Vaudeville und der Kunst des Neckens.
California Routine
Die California Routine ist eine Lindy Hop-Folge, die Frankie Manning für Whitey’s Lindy Hoppers Anfang der 40er Jahre choreographiert hatte. Sie gehört zum Standardrepertoire vieler Tänzer und Showgruppen.
Carolina Shag
Carolina Shag (auch bekannt als Florida Beach Bop oder New Orleans Jamaica) entstand etwa zur gleichen Zeit wie Lindy Hop, stammt aber aus den Südstaaten. Frühere Shagger nannten sich selbst „Jitterbugs“. Die Musik war schnell und es war Big Band Swing. Der Ausdruck „Shag“ kam erst über 10 Jahre später auf. In den frühen 50er Jahren wurde das Tempo stark gedrosselt und Shag nahm das Tempo und das Gefühl von Rhythm’n’Blues an. Carolina Shag wird inzwischen zu Blues und Beach Musik getanzt und verkörpert coole und trickreiche Fußarbeit. Man sagt, der Tanz wurde so konzipiert, dass man sein Bier oder seine Zigarette halten und gleichzeitig tanzen konnte.
Ceroc (Le Roc)
Ceroc (Le Roc) ist eine neuere moderne Partnertanzform, die fast zu jeder Art von Musik getanzt werden kann. Er ist eine beliebte französische Form des Modern Jive. Da kaum Fußarbeit unterrichtet wird, ist dieser Tanz sehr einfach zu erlernen.
Charleston (1923)
Charleston ist ein witziger, extravaganter und energiegeladener Tanz aus den 20er Jahren und kann sowohl mit als auch ohne Partner getanzt werden. Ungeachtet des „schwarzen“ Hintergrunds, wird Charleston meist mit weißen „Flappers“ und dem „Speak Easy“ assoziiert. Aus diesem Tanz entwickelte Charlestonelemente werden auch viel im Lindy Hop eingebaut.
Dean Collins Shim Sham Version
Die Dean Collins Shim Sham Version basiert auf der Originalversion von Leonard Reed und Willie Bryant. Der erste Teil entspricht dem Original, wird aber um ein paar trickreiche Breakabwandlungen bereichert. Der zweite Teil ist total abweichend und beinhaltet Deans typische Jazzfiguren (z.B. Tabby The Cat, Shorty George, Savoy Kicks etc). Deans Version ist wesentlich anspruchsvoller als die Originalversion.
DoubleBugg
Doublebugg ist ein schwedischer Swingtanz. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um einen choreographierten Turnierformationstanz, kann aber auch social getanzt werden. Er hat sich aus dem Bugg – einem weiteren schwedischen Tanzstil – entwickelt. Doublebugg wird von einem dreiköpfigen Tanzteam getanzt, das normalerweise aus einem Herrn und zwei Damen besteht. Man hat freie Hand bei der Gestaltung des Tanzes und lässt Tanzstile und Figuren aus Bugg, Lindy Hop, Boogie Woogie und Rock’n’Roll zu. Gute Fußarbeit ist sehr geschätzt in Doublebugg. Er wird hauptsächlich zu moderner Pop Musik und Rock’n’Roll-Musik getanzt.
East Coast Swing
East Coast Swing – früher auch Eastern Swing genannt – ist ein Gesellschaftstanz, der sich in den 40er Jahren aus dem Lindy Hop unter Einfluß der Arthur Murray Dance Studios entwickelt hat. Dieser Paartanz besteht nur aus 6-Count-Figuren und ist somit einfach zu erlernen. ECS wurde standardisiert, um in den USA eine bessere Vergleichsmöglichkeit der Tänzer auf den Turnieren zu haben. Der Name East Coast Swing wurde ursprünglich geprägt, um die Straßentanzvariante (Eastern Swing) und die neue Variante (East Coast Swing), die im Turniertanz benutzt wurde, zu trennen und auch, um sie von West Coast Swing, der sich in Kalifornien entwickelte, zu unterscheiden. East Coast Swing wird inzwischen stark von Charleston und Lindy Hop beeinflusst, wodurch sich der Stil verändert hat.
Hollywood Style Lindy Hop (Smooth Style, LA Style, Dean Collins Style)
In den 90ern prägten Erik Robison und Sylvia Skylar den Namen „Hollywood Style“ als Begriff für die Lindy Hop-Tanzstile, die in den 30er und 40er Jahren in der Gegend von Los Angeles getanzt wurden. Er wird auch mit den Hollywoodfilmen dieser Zeit assoziiert, in denen weiße Tänzer wie Dean Collins, Jewel McGowan, Hal Takier oder Jean Veloz zu sehen sind.
Dean Collins lernte Lindy Hop im Savoy Ballroom. Ende der 30er Jahre zog er nach Los Angeles, wo er die Tanzszene grundlegend veränderte. Zusammen mit seiner Partnerin Jewel McGowan tanzte er in mehr als fünfzig Filmen. Typische Figuren sind Whip, Sugar Push, Switches und Quickstop. In den 50ern erlebte der Lindy Hop eine Renaissance und passte sich im Stil an die härtere und jumpigere Rhythm’n’Blues- und Rock’n’Roll-Musik an, den man z.B. in den Bill Haley-Filmen bewundern kann.
Hula
Hula ist eine polynesische Tanzform, die von feierlichen Gesängen oder Liedern begleitet wird. Er entfaltete sich auf den Hawaiianischen Inseln durch die Polynesier, die sich dort niedergelassen hatten. Der Hula dramatisiert oder kommentiert den Gesang oder das Lied. Es gibt viele verschiedene Formen und Stile von Hula und wird gleichwohl von Männern und Frauen getanzt.
Imperial Swing
Imperial Swing ist ein Tanzstil aus St. Louis. Er wurde nach dem Imperial Dance Club auf der Florescent Street in St. Louis benannt. Er ist eine Variante des Eastern Swing mit einer 6-Count Basic, beinhaltet aber auch 8-Count-Elemente, ähnlich wie im Lindy Hop.
Jitterbug
1934 benannte der Bandleader Cab Calloway einen bestimmten Stil des Lindy Hop „Jitterbug“. Danach wurde Jitterbug ein Synonym für Lindy Hop. Bereits in den 40er Jahren, aber besonders heutzutage, wird der Begriff Jitterbug oft für sehr unterschiedliche Tanzstile verwendet.
Jitterbug Stroll
Jitterbug Stroll ist ein Gruppen-/Reihentanz, der auf frühen Jazzschritten aus der Swingära basiert. Er wurde von Ryan Francois für den Tanzclub „Jitterbugs“ auf das Lied „Woodchoppers Ball“ von Woody Hermann choreographiert. Der Jitterbug Stroll kann aber zu jeder Musik getanzt werden, die im Blues-Schema (12-taktiges Schema) geschrieben ist. Steven Mitchell hat später hierfür das Lied „Jitterbug Stroll“, in dem er die Figuren ansagt, geschrieben und aufgenommen.
Laminu
Laminu ist eine langsame Form des Balboa. Der Ursprung des Laminu liegt noch etwas im Dunkeln. Mit Sicherheit entstand er in Kalifornien in den späten 40er Jahren und wurde wahrscheinlich von Tänzern kreiert, die bereits Balboa tanzten (starke Parallelen zwischen den beiden Tänzen).
Lindy Chorus
Der Lindy Chorus ist eine Tanzroutine auf das Lied „Wednesday Night Hop“ von Andy Kirk, die in den 90er Jahren von Frankie Manning choreographiert wurde.
Lindy Hop
Lindy Hop wird auch als Großvater des Swings bezeichnet. Er entstand in den späten 20er Jahren in den Ballsälen des „schwarzen“ New Yorker Stadtteils Harlem, wie dem berühmten Savoy Ballroom und entwickelte sich später zu vielen anderen Tanzformen, wie z.B. Rock’n’Roll, Boogie Woogie und Jive. Er wurde zu Big Band Musik getanzt und und erhielt seine typischen Charaktereigenschaften durch sogenannte „Break-Aways“ und vor allem durch den Swing Out, bei dem die Partner umeinander rumwirbeln. Beim Break-Away wurde die enge Paartanzhaltung aufgebrochen und beide Partner konnten individuell Schritte improvisieren. Der Tanz kann – durch wilde Kicks und Bewegungen bereichert – wild und spontan sein, aber auch cool und elegant.
Später auch als „Jitterbug“ bezeichnet, verbreitete er sich zwischen 1930 und 1950 rasend schnell über den amerikanischen Kontinent und vor allem durch die US-Soldaten und die Hollywoodfilme erlangte er weltweite Popularität. Lindy Hop wurde stark beeinflusst durch afroamerikanische Tänze, vor allem von Charleston, Jazz und Stepptanz. 1943 bezeichnete das Life Magazine den Lindy Hop als „Amerikas Nationalen Volkstanz“. Es gibt viele unterschiedliche Stile des Lindy Hop. Die bekanntesten sind Savoy Style und Hollywood Style Lindy Hop.
Madison
Der Madison ist ein amüsanter Gruppentanz aus den späten 50er Jahren, der wahrscheinlich seinen Ursprung in Chicago hat. Eddie Morrison, ein Diskjockey aus Baltimore, war es, der damit anfing, den Tänzern Schritte zuzurufen. Ray Bryant gelang dann mit „Madison Time“, bei dem die Schrittansagen direkt auf Platte aufgenommen wurden, ein großer Hit. Der Grundschritt umfasst 6 Zählzeiten. Die verschiedenen Tanzkombinationen bestehen aus abzulaufenden Mustern oder nehmen spielerisch Bezug auf große Berühmtheiten dieser Zeit. Es gab verschiedene Nachfolgesongs, aber diese Version ist die bekannteste und berühmteste Version des Madisons. 1988 tauchte der Tanz in dem John Waters-Film „Hairspray“ wieder auf.
Rock’n’Roll
Rock’n’Roll war ursprünglich ein Name für eine Musikrichtung aus den 50er Jahren. Zuerst als Race Records oder Blues & Rhythm bezeichnet, wurde der Name Rock’n’Roll von dem berühmten US-Diskjockey Alan Freed mit der Intension geprägt, Lizenzgebühren für die Benutzung des Namens zu erhalten. In den USA erfuhren die Jitterbug- und Lindy Hop-Tänze eine Wiederbelebung durch den Rock’n’Roll. In Europa wurde sowohl der sich in der Nachkriegszeit aus dem Jitterbug entwickelte Tanzstil, als auch die Musikrichtung als Rock’n’Roll bezeichnet. Typisch für den Rock’n’Roll der 50er waren die Akrobatiksprünge und Hebefiguren. Der Rock’n’Roll-Tanz hatte in Europa mehrere Revivals durchlebt. In den 70er Jahren begann sich die Turnierform von der Gesellschaftstanzform abzuspalten. Die Turnierform ist heute in Europa als Akrobatik Rock’n’Roll bekannt und die Gesellschaftstanzform als Boogie Woogie, Jive oder Jitterbug.
Rockabilly Jive
Durch Änderung der Musik von Swing zu Rhythm’n’Blues und Rock’n’Roll hat man in England den Lindy Hop vereinfacht, was man in der Umgangssprache „jiven“ nannte. Mit einem einfachen Grundschritt basierend auf 4 Schlägen ist Rockabilly Jive leicht zugänglich und einfach zu lernen. Er sieht cool aus und macht eine Menge Spaß. Die Basis für die Dame ist ein Rock Step rückwärts und vorwärts. Für den Mann ist die Basis ein Side Tap, Side Tap. Jivetänzer scheinen viel zu hüpfen, aber wenn er gut getanzt wird, bleibt der Kopf auf einer Höhe während man hüpft, bounced und Wechselschritte tanzt. Weitverbreitet ist eine pumpende Führungshand. Jive wird zu mittlerer und schneller Musik getanzt. Er hat viele Anhänger in der Rockabilly- und Rock’n’Roll-Szene auf der ganzen Welt.
Rueda
Rueda de Casino ist ein bekannter Gruppentanz im Salsa. Die Tänzer führen Schritte aus, die von einem Caller ausgerufen werden, wobei die Damen im Kreis ihre Plätze wechseln. Vor einigen Jahren wurde dieses Prinzip in Boogie, Lindy und Balboa übernommen. Während die Boogie-Ruedas vor allem auf 6-Count Figuren basieren, basieren die Lindy- und Balboa-Ruedas überwiegend auf 8-Count-Figuren.
Salsa
Salsa (span.: Soße) ist ein Musik- und Tanzstil, der in den 60er Jahren in New York entstand und eine Mischung aus verschiedenen Rhythmen mit folkloristischen Elementen ist. Der eigentliche Ursprung der Salsa liegt im Son der 20er Jahre und – zeitlich sogar noch früher – im Danzon. Beide Musikstile kommen aus Kuba. Heutzutage gibt es verschiedene Tanzstilarten in der Salsa. Die bekanntesten davon sind der kubanische Stil und der New York Stil. Aber auch Puerto Rico Style, L.A. Style und Latino Style erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Savoy Style Lindy Hop
Savoy Style Lindy Hop bezeichnet den Lindy Hop-Tanzstil, der von den „schwarzen“ Tänzern im Savoy Ballroom in Harlem in den 30er und 40er Jahren getanzt wurde. Charakteristisch für Savoy Style Lindy Hop ist der energetische, wilde und rotierende Stil mit vielen Kicks und dem Einbinden verschiedenster Jazzelemente. Das Vorbild und die treibende Kraft im Savoy Style war Frankie Manning. Er dirigierte Lindy Hop in eine tiefere Tanzposition und kreierte den typischen „fliegenden“ Look, wenn er schnell getanzt wurde. Er brachte den Tanz auf ein Showlevel, indem er als erster eine Akrobatikfigur einband und das Tanzen im Ensemble einführte. Noch bis kurz vor seinem Tod im Alter von 94 Jahren hat er die Welt bereist, den Tanz gezeigt und gelehrt und den Geist des Lindy Hop versprüht. Die beste Lindy Hop-Tanzszene, die je auf Film gebannt wurde, kann man in dem Film „Hellzapoppin’“ (dt. Titel: „In der Hölle ist der Teufel los“) finden, wo Whitey’s Lindy Hoppers (mit Frankie Manning) zu 81 Takten pro Minute tanzen – gespickt mit atemberaubenden Akrobatikfiguren.
Shag (Collegiate Shag)
Shag ist einer der drei Hauptformen der Swingtänze (Shag, Lindy Hop, Balboa). Man tanzte bereits Shag in ganz Amerika lange bevor Lindy Hop populär wurde. Er besteht aus vielen Hüpfern und Kicks und wurde meist in geschlossener Haltung getanzt, besitzt aber auch eine Vielzahl von offenen Elementen. Shag kann zu Musik in mittlerem und schnellerem Tempo getanzt werden.
Verschiedene Stile waren in unterschiedlichen Regionen populär. Die verschiedenen Shagformen werden als Single, Double und Triple Rhythm Shag bezeichnet und sagen aus, wie viele Slows getanzt werden. Single Rhythm Shag war ein sehr dominanter Stil in der Swingära.
Heutzutage ist der Double Rhythm Shag die gebräuchlichste Form. Basierend auf sechs Zählzeiten (wie Boogie Woogie) und einem einfachen Slow, Slow, Quick, Quick ist diese Form leicht zu erlernen. Shag war der heißeste Tanz der College-Studenten in den 30er Jahren, weshalb manche Formen auch als Collegiate Shag bezeichnet werden. Nicht zu verwechseln ist Shag mit Carolina Shag oder St. Louis Shag.
Shim Sham
Der Shim Sham war ursprünglich eine Stepptanzchoreographie, die von Leonard Reed (1907-2004) und Willie Bryant 1928 kreiert wurde. Die Choreographie war für ein Showfinale bestimmt und musste daher simpel genug sein, um von allen Künstlern schnell erlernt werden zu können. Von da an nahm der Siegeszug des Shim Sham seinen Lauf und die Routine wurde eine der bekanntesten und meist verbreiteten Tanzroutinen aller Zeiten.
Ursprünglich als Goofus bezeichnet, wurde sie später nach dem Shim Sham Club in Harlem benannt. Verschiedenste Stepp- und Nicht-Stepp-Versionen sind auch heute noch ein fester Bestandteil großer Shows. Der Shim Sham ist die Nationalhymne der Stepptänzer. Leonard Reed kreierte später auch den Shim Sham „Freeze Chorus“, den „Shim Sham 2“ und „The Revenge of the Shim Sham“. Frankie Manning verbreitete eine nicht gesteppte Version in der Swinggemeinschaft.
St. Louis Shag
St. Louis Shag ist eine spezifische Tanzform aus St. Louis mit einem federnden, nach innen und außen drehenden Schritt – ähnlich wie beim Charleston. Er besteht aus Elementen mit Kicks und Hüpfern und kann zu sehr schneller Musik getanzt werden.
The Stroll
Der Stroll war ein beliebter Gruppentanz in den 50er Jahren. Erstmals wurde er zu „C.C. Rider“ von Chuck Willis beim American Bandstand aufgeführt. Die Lieder, auf die man Strolls tanzt, sind alle im Blues Chorus geschrieben. Eine Reihe Jungs und eine Reihe Mädels stellen sich gegenüber auf und bewegen sich auf dem Platz zur Musik. Jedes Paar gibt dann zwischen den Reihen eine einstudierte Tanzfolge zum Besten.
Swing
Swing war ursprünglich die Bezeichnung einer Musikrichtung. Inzwischen ist Swing ein Sammelbegriff für alle verschiedenen Swingtanzformen. Er kann enger gefasst für die Tanzformen der Swingmusikära benutzt werden oder weiter gefasst auch alle späteren und modernen Weiterentwicklungen mit einschließen.
Swop
Swop ist ein Tanzmix aus Swing und Hip Hop. Elemente aus dem Swing werden auf Hip Hop-Musik getanzt und Hip Hop-Elemente in den Swingtanz integriert.
Trankey Doo
Trankey Doo ist ein Gruppentanz, der an den Schritt einer Tänzerin aus den 40er Jahren gleichen Namens angelehnt ist. Die beiden bekanntesten Versionen sind die von Frankie Manning und Pepsi Bethel, Al Minns und Leon James. Ursprünglich getanzt zu „Tuxedo Junction“ von Erskine Hawkins, kann er zu jedem Lied getanzt werden, das im klassischen Swing-Chorus-Muster (AABA) gespielt wird. Zusammen mit dem Shim Sham und dem Big Apple war der Trankey Doo eine der Standardroutinen, die im Savoy Ballroom in den 40er Jahren getanzt wurden.
Vernacular / Authentic Jazz
Vernacular ist ein Begriff für die einheimischen Tanzformen einer Gesellschaft, die durch einheimische Traditonen, gemeinsamen sozialen Austausch und allgemein bekannte Kultur entstanden sind. Amerikanischer Vernacular Jazz (auch Authentic Jazz genannt) bezieht seinen Ursprung in den Gebräuchen der frühen afrikanischen Gesellschaften, die sich dann zu den afro-amerikanischen Tanzformen entwickelt hatten. Beispiele sind: Cakewalk, Charleston, Tap, Swing, Mambo, Blues, Break Dance, Salsa und Hip Hop. Die mit bekanntesten Jazzschritte aus dem Vernacular Jazz sind Boogie Back, Boogie Forward, Shorty George, Suzy Q, Fall of the Log und Apple Jacks.
West Coast Swing
West Coast Swing ist eine geschmeidige und stilistische Tanzform, die ihre Wurzeln im Lindy Hop hat. Sie kommt aus Kalifornien und ist eine Mischung aus Latein und Jive. Er hat die gleichen Grundfiguren wie Lindy Hop (Swingout/Whip, Sugar Push, Platzwechsel) und wird sowohl mit 6-Count- als auch mit 8-Count-Elementen getanzt. Ursprünglich zu Swingmusik getanzt, wird er heutzutage im Wesentlichen zu Countrymusik, langsamen Rhythm’n’Blues und Popmusik getanzt. Dadurch hat er viel von seinem ursprünglichen Swingfeeling eingebüßt.
Quelle: http://www.rockthatswing.com/de/danceCamp/tanzbeschreibungen.aspx